Ja, mal wieder ein Test zu einem Game von mir und dann auch nicht zu irgendeinem Game sondern zu dem wohl heiss erwarteten Horror-Shooter der letzten Zeit. Nein ich rede da nicht vom Remake zu Dead Space sondern von The Callisto Protocol. Bereits zur Gamescom 2022 durfte ich mir einen ersten Eindruck zum Spiel verschaffen und war doch recht gehypted von dem was man schon dort gezeigt hatte. Raumstation, Untote, Ballern…call me in!
The Callisto …. was?
Aber zunächst mal ein paar Schritte zurück bevor ich mitten ins Geschehen springe: The Callisto Protocol ein Action-Adventure im Weltraum, dass sich so ein klein wenig an den Horror von Dead Space anlehnt. Könnte aber auch daran liegen, dass ganz einfach Glen Schofield der für die Entwicklung von The Callisto Protocol verantwortlich war seine Finger auch bei Dead Space und Dead Space: Extraction seine Finger im Spiel hatte.
Das Setting ist relativ schnell erklärt: Bei The Callisto Protocol handelt es sich um ein Third-Person-Survival-Horrorspiel, das 300 Jahre in der Zukunft spielt. Ihr schlüpft in die Rolle von Jacob Lee, der nach einem Absturz seines Raumschiffes mehr oder minder unschuldig in ein Hochsicherheitsgefängnis auf dem Jupiter Mond Callisto gesteckt wurde. Wie sollte es bei einem Horror-Survival Game auch anders sein, verwamdeln sich die Mithäftlinge in wilde Kreaturen die jedem ans Leder wollen. Um zu überleben, muss sich Jacob seinen Weg in die Sicherheit durch das Labyrinth des teilweise zerstörten Gefängnisses bahnen und die dunklen Geheimnisse, die unter der Oberfläche Callistos verborgen liegen, aufdecken. Jacob kann hierfür auf eine Mischung aus Fernkampf mit Schusswaffen und Nahkampf zurückgreifen und gleichzeitig neue Waffen, Ausrüstung und Fähigkeiten finden und lernen, um dem Horror zu entkommen.
Grafikpracht – die XBox Series X zeigt was sie kann
Dabei präsentiert sich The Callisto Protocol in Next Gen-Grafikpracht. Die Gegner sind stellenweise etwas lieblos, aber die Umgebungen umso stimmiger. Zum einen bedeutet das natürlich viel kalten Stahl, rostige Rohre, aus denen Dampf schießt, flackernde Hologramme und so weiter. Aber die Entwickler:innen haben sich unzählige Wege ausgedacht, die Stahlkorridore überraschend und abwechslungsreich darzustellen – allein mit den verschiedenen Beleuchtungen haben sie sich sich unzählige stimmige Kulissen ausgedacht. Der Sound tut dazu sein übriges. Die Musik ist atmosphärisch, aber nicht aufdringlich, und in der Geräuschkulisse scheint immer irgendetwas Unangenehmes zwischen oder hinter den Wänden zu lauern. Gerade mit Kopfhörern, alleine in einem dunklen Raum nur mit dem Licht des TVs entfaltet der Sound seine voll Wirkung.
Sound & Grafik bilden hier ein 1A Zusammenspiel, dass den Gruselfaktor noch anheizt. Ebenfalls trägt auch die Kameraführung bei, die fließend von Zwischensequenzen zu Gameplay übergeht – immer mit Jacob im Mittelpunkt. Die Entwickler setzen nicht primär auf Jumpscares. Es gibt sie zwar, aber sie nerven nicht. Wenn man das Kreischen der Kreaturen in der Ferne hören oder Geräusche im nahegelegenen Lüftungsschacht, dann stellen sich die Nackenhaare auf. Auch das kaum vorhandene Interface trägt zu dieser Atmosphäre bei.
Keine HUD, aber alle Informationen im Blick
Jacob hat im Nacken lediglich eine implantierte Lebensanzeige und einen Balken zum Verbrauch der Gravitationsfähigkeit. Wie viel Munition in unseren Waffen steckt, erkennt man anhand einer Anzeige auf der Waffe selbst. Per Tastendruck ruft man sein Inventar auf, in dem wir neben Items auch Informationen zu Wärtern und Häftlingen abfragen und Audioaufnahmen abspielen können.
Optisch beeindruckt The Callisto Protocol auf ganzer Linie. Man könnte meinen, dass es mit der Zeit langweilig wird durch dunkle Gänge zu wandern, doch es gelingt den Entwicklern immer wieder Abwechslung zu schaffen. Die einzelnen Zonen sind trotz ihrer Linearität abwechslungsreich gestaltet.
Das Gemeplay von The Callisto Protocol
Beim Gameplay selbst orientiert sich The Callisto Protocol ganz klar an seinem Vorbild, der Dead-Space-Reihe. Man bewegt sich vorsichtig durch die Gegend, bekämpft allerlei tödliche Monster und Mutationen und bahnt sich so seinen Weg durch diese scheinbar außer Kontrolle geratene Festung. Jacob wird dabei aus der 3rd-Person-Perspektive mit einer Über-der-Schulter-Kamera gespielt. Mit dem „GRP Power Glove“ könnt ihr verschiedene Gegenstände und auch die Gegner selbst anheben, um diese dann eindrucksvoll durch die Szenerie zu schleudern. Wenn man die Gegner so gegen spitze oder sich bewegende Maschinen schleudert, werden diese auf brutalste Art in Stücke gerissen – +10 für den Gore-Faktor. Wer das übrigens macht ist a) nicht nur ein Sadist, sondern spart b) auch noch Munition die stellenweise sehr schwer zu finden ist. Der GRP Power Glove muss allerdings immer wieder mit Batterie-Packs aufgeladen werden, wie hätte es auch anders sein sollen.
Fern- oder Nahkampf – auf das Timing kommt es an
Ebenso gibt es die Möglichkeit, die verschiedenen Waffen und auch den Handschuh selbst im Laufe des Spiels mit den sogenannten Callisto-Credits an einer Art 3D-Drucker aufzuwerten, um diese so noch stärker und effektiver zu machen. Neben dem Schlagstock selbst können auch die zahlreichen Schusswaffen und der Handschuh dahingehend verstärkt werden, dass dieser beispielsweise schneller aufgeladen werden kann oder die Gegner noch weiter schleudern kann.
Der Nahkampf spielt während des ganzen Spiels eine wichtige Rolle, ersten Teil des Spiels ist euer Schlagstock in zusammen mit dem Revolver die so ziemlich wichtigste Waffe im Spiel. Ausweichen und Kontern der gegnerischen Angriffe sollten auf jeden Fall sitzen wenn ihr erfolgreich sein wollt.
The Callisto Protocol als würdiger Nachfolger zu Dead Space?
Ob The Callisto Protocol ein würdiger Nachfolger der Dead Space Reihe ist, kann man mehr oder minder mit „Ja“. Es gibt sehr viele Ähnlichkeiten aber das Kampfsystem ist dann doch nicht so „fluffig“ wie es damals bei Dead Space war. Kämpfe wollen gut durchdacht sein, sei es der richtige Zeitpunkt für den Angriff oder für die Verteidigung. Nach einiger Zeit können aber auch hektische Kampfeinlagen ganz gut gemeistert werden. Für den Gore-Effekt könnt ihr euren Gegnern so die Gliedmaßen abhacken, die Beine weg sprengen oder sie auf andere abartige Art und Weise über den Bildschirm verteilen.
Fazit – Prison Break im Weltall in blutig & düster
The Callisto Protocol ist eine gelungene Mischung aus Spannung und Brutalität mit schrecklichen Momenten der Hilflosigkeit. Die Steuerung geht erst nach einer gewissen Eingewöhnungszeit flüssig von der Hand. Das Gameplay ist bis auf das komplexe Kampfsystem gelungen. Grafik und Sound sind auf einem sehr hohen Niveau und können vollends überzeugen. Die Atmosphäre ist dicht wozu Grafik und exzellenter Sound ihren Beitrag leisten. Eigentlich kann man nicht über das Spiel meckern, aber an manchen Stellen frage ich mich ob sich Entwickler wirklich einmal in der realen Welt umgesehen haben um ein paar nervige Dinge zu vermeiden. Ein Beispiel: Man kann sich z.B. an Wänden hochziehen bei denen der Absatz über dem Kopf der Spielfigur ist, man kann aber NICHT über ein Krankenbett klettern, dass bis zur Hüfte geht sondern muss einen RIESEN Umweg nehmen um die Tür dahinter zu erreichen – Spielelogik halt.
Wer sich gerne gruselt, kann bei The Callisto Protocol getrost zugreifen, das Spiel macht auch Gelegenheitsspielern wie mir Spaß und wird durch seine Abwechslung nicht so schnell langweilig. Allerdings glaube ich nicht, dass es wie Dead Space zu einem Klassiker wird.
Entwickler: Striking Distance | Preis: 79,99 Euro | Für Playstation 4/5, Xbox Series X/S/One | USK: ab 18
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