Heute mal wieder ein etwas anderer Beitrag der so zu gar nichts passt, was in letzter Zeit geschrieben haben. Auslöser dafür ist der 18. Geburtstag von Caschys Blog stadt-bremerhaven.de. Auf den ersten Blick „auch nur eine Internetseite“ aber für mich immer wieder eine Art Fixpunkt in den Weiten des WWW.
Sicherlich Webseiten mit News gibt es Tausende in diesem Internet und genau so viele sind über die Jahre wahrscheinlich wieder verschwunden, doch Carsten hat einfach unbeirrt „sein Ding“ weitergemacht. Wenn man gaaaaanz weit in der Way-Back-Machine zurückgeht, findet man solche Perlen wie diese hier aus dem Oktober 2007:
Er hat es geschafft über die Jahre geschafft, dauerhaft für mich immer mal wieder ein Fixpunkt zu sein, wenn ich selbst nicht mehr wusste, ob ich mit meinen eigenen Projekten weitermachen soll. Auch hier sind einige gegangen und gekommen, ich bin aber immer wieder dabeigeblieben, allerdings nie auf dem gleichen Level wie er. Vor 15 Jahren war es für mich auch eine Art Traum mein „Geld im Internet zu verdienen“, irgendwie hat es aber nie geklappt. Macht das Caschy dann zu meinem „Idol“? Auch wenn er das ev. liest und jetzt schmunzelt, ja irgendwie schon. Er hat in dieser Zeit verdammt viel richtig gemacht. Er hat es geschafft, von einem kleinen Blog in diesem Internet zu einer der größten dt. Webseiten zu werden. Seine Texte (und auch die seines restlichen Teams) haben ein gewisses Gewicht. Im Vergleich zu anderen Blogs und Seiten hat er es dabei geschafft bei der Sache zu bleiben und nicht wie manch andere Seiten in „Kauf heute bei amazon das hier, weil es im Angebot ist“ abzudriften.
Sowas findet man auf der Seite zwar auch, aber nicht täglich und schon gar nicht mit generischen, immer wiederkehrenden Headlinies 3x am Tag. Er schafft es zusammen mit den anderen Redakteuren hier einen guten Weg zu finden und es einfach cleverer „zu verpacken“, denn seien wir mal ehrlich er lebt auch nicht von Luft und Liebe, sondern muss auch irgendwie Geld verdienen. Das tut er über seinen Blog, presst aber nicht das letzte aus ihm heraus, auch wenn er sicherlich immer mal wieder „unmoralische Angebote“ aka. „nicht als Werbung kennzeichnen“ bekommt. Es gibt zwar ein paar Dinge, die ich nicht so geil finde (Vignetten-Amzeigen *würg*) – aber das ist auch okay für mich, da ich den Gedanken dahinter verstehen kann. Ich nehme aber an, dass der meiste Traffic sich über Direktlinks generiert und nur wenige Seite für Seite durchklicken. Andere Seite splitten dann einfach den Artikel, um noch einen Klick mehr zu bekommen und eine Einblendung mehr – von solchen „Schweinereien“ hält Carsten wohl nix. Auch bleibt er seiner Linie treu und hängt sein Fähnchen nicht in den Wind wie einige Tech-Seiten, die immer mehr zu „Schaut her ich kann ein E-Auto fahren und immer wieder den gleichen Mist mit anderen Worten schreiben“ verkommen sind. Auch sein x-tes Smartphone-Review liest sich „frisch“ und nicht wie aus einem Baukasten (oder er verpackt es so gut, dass es mich nicht stört). Die wie ich sie nenne „WTF-Artikel“, die irgendwie so gar nicht in das Gesamtbild passen, fallen mir nicht auf…(warum sollte er auch Menstruationstassen vergleichen wollen), er bleibt bei seiner Linie wagt aber trotzdem immer mal wieder ein paar neue Themen behutsam einzubauen die nichts mit „Tech“ zu tun haben. Behutsam und nicht mit dem Holzhammer, weil Kohle bringen könnte.
Über die letzten 18 Jahre war Caschys Blog für mich immer wieder Ansporn, Inspiration oder ganz einfach Information. Carsten ist ein Original mit Ecken und Kanten. Er versucht auch nicht irgendwie hinter Fancy Layouts oder überhypten Reviews zu verstecken, er ist, wer er ist und hat seine Seele (und seinen Verstand) nicht an irgendeine Firma verkauft, sondern macht unbeirrt sein Ding. Das hätte er sich vor 18 Jahren wahrscheinlich auch nicht im Traum einfallen lassen, dass das alles mal so endet. Von der „alten Garde“, mit der wir damals das Web zu dem gemacht haben, was es heute mehr oder minder ist, gibt es nur noch ganz wenige, sie verschwinden (mobilegeeks) oder verkaufen ihre Identität (chip) und werden zu generischen Linkschleudern.
Wie auch immer, mach weiter und irgendwann gibts mal wieder ein gemeinsames Getränk. Mich bekommt man auch nicht hier weg, irgendwann werden wir wie die alten aus der Muppets-Show mal dem jungen Gemüse von „Früher“ erzählen, das Alter hätten wir auf jeden Fall schon. Du kannst stolz sein, auf das, was du die letzten 18 Jahre aufgebaut hast. Danke dafür und wenn es irgendwo mal zwickt, hakt oder du dich auskotzen willst – du weißt, wo du mich findest, das ist das Mindeste, was ICH für dich tun kann.