Ja, ich bin ein Opfer von geilen Ideen, die sich erst im Nachhinein als extrem doof entpuppen. Im Fall der “Smarten” Trinkflasche von Hidrate Spark bin ich mal wieder auf die Buzzwords des “Werbesprechs” reingefallen und bereue es dafür Geld ausgegeben zu haben, aber fangen wir ganz am Anfang an.
Ich bin ein Mensch, der Trinken vergisst. Also, nicht dass ich nach Wasser lechze, wenn ich kurz vor dem Verdursten bin, sondern eher so, dass ich nicht regelmäßig trinke und es Tage gibt, wo ich neben dem lebensnotwendigen Kaffee auf keine andere Flüssigkeit komme. Dass das alles nicht so gesund sein kann auch ich mit meinen Sturkopf mittlerweile verstanden und mir ein paar Tricks zurechtgelegt, wie ich mich selbst ans Trinken erinnern kann (Flasche direkt vor mir auf dem Tisch, Erinnerungen über das Smartphone, Apps, Apps und Apps – kurz ich habe viele Sachen ausprobiert). Da kam mir die Idee mit einer smarten Wasserflasche wie gerufen und ich habe mir die Hidrate Spark mal auf die Merkliste gesetzt, da ich den Preis von ca. 80 Euro so überhaupt nicht gerechtfertigt fand.
Eines Tages im Januar gab es eine Info, dass die Hidrate Spark Steel gerade im Angebot sei und ich schlug für 49 Euro zu. NEUN.UND.VIERZIG.EURO für eine Trinkflasche, die mir über ein paar LEDs im Boden signalisiert, wann ich trinken soll – naja, ich verdien es wohl nicht anders.
Um mal das positive hervorzuheben, die Lieferung erfolgte schnell und die Flasche kam unbeschadet bei mir an. Die erste Füllung zeigte, dass die Flasche dicht war. – Das war es dann aber auch schon. Na ja, die Farbe war auch okay – 5 Sterne.
Aber gehen wir mal auf die Dinge ein, die mich persönlich nerven. Der Signalgeber mit den Sensoren und LEDs ist im Boden der Flasche versteckt, die Flasche kann auch in der Spülmaschine gereinigt werden, dann muss man aber den Signalgeber entfernen, WEIL DIESER NICHT WASSERDICHT ist… Trinkflasche, Wasser ihr versteht, was ich meine.
Der Signalgeber muss aufgeladen werden, eine Ladung soll bis zu 4 Tagen ausreichen (mimimi “nur” 4 Tage). Geladen wird das Ding über einen proprietären magnetischen Ladestecker, sodass man das dämliche Ladekabel immer dabeihaben muss, um auch weiterhin von der Flasche erinnert zu werden. Das ist verschmerzbar, aber halt einfach nervig.
Weiter geht es mit der zugehörigen App. Über diese könnt ihr einstellen, wie viel ihr über den Tag trinken möchtet, um die Intervalle zu berechnen, wann ihr ans Trinken erinnert werdet. Die Flasche trackt übrigens auch eure Wasseraufnahmen, also welche Menge an Wasser ihr zu euch nehmt. Dafür müsst ihr die Flasche einmal “eichen” und jedes Mal, wenn ihr die Flasche neu auffüllt, den Counter initialisieren. Also wenn ihr mal angenommen 3 Liter am Tag trinken wollt 5x bei einer 0,7l Flasche. Warum, wenn ich einen Sensor habe, der feststellen kann, wenn die Flasche voll ist, da ich ja garantiert nicht aus einer leeren Flasche trinken werde. Hier fehlt wohl noch eine KI Integration, um noch ein paar mehr Buzzwords in die Marketing-Schale zu werfen. Aber ich habe keine Ahnung, ev. trinke ich auch nur falsch.
Super fancy finde ich die verwendeten LEDs, die in Farbe und bunt lustig blinken. Die Farbe und Helligkeit kann man einstellen, wenn man aber einen fancy Farbverlauf möchte, der besser zum Nagellack passt, muss man eine weitere App namens “Studio” KAUFEN (bei einer Flasche für 80 Euro!). Na ja, es soll ja auch Menschen geben, die irgendwelche Skins (die 0,0 Funktion haben) kaufen, um in Games besonders “brutal” auszusehen oder ihren Style zu verkörpern (noch so etwas, was mir NULL in die Rübe will).
17,99 Dollar im Jahr ….. hahahha…nein
Das waren jetzt aber soweit zur Flasche und der Technik dahinter. Gepaired wird übrigens per Bluetooth, die App signalisiert der Flasche dann, wann sie zu blinken hat, ohne Handy oder einer verlorenen Bluetooth-Verbindung blinkt da nix und man verdurstet einfach vor ner vollen Flasche. Ein weiterer Punkt, der mir hätte aber vor dem Kauf einfallen können, man sieht das LED-Gezappel nicht immer. Mal ist die Flasche in der Tasche oder steht auf dem Schreibtisch, während man gerade am Kacken ist. Man sollte die Flasche also immer sichtbar irgendwo herumstehen haben……hahaha ich Dummerchen…..
Nach 2 Wochen, zig verpassten Trinkerinnerungen habe ich es aufgegeben (selbst die Smartphone-Mitteilungen mit fancy Sprüchen nerven nach ein paar Tagen) und lade die Flasche jetzt gar nicht mehr und benutze sie nur noch als Trinkflasche – Mehr Trinken? Fehlanzeige! Was gelernt? Auf jeden Fall – Nur weil es im Apple-Store verkauft wird und “smart” ist kann das Produkt einfach nur sinnlos sein wie die smarte Trinkflache von Hidrate – Aber hey, schnelle Lieferung, dicht und ne fancy Farbe – 5 Sterne.
Um eins klarzustellen: Das alles kann für andere Menschen super funktionieren – aber bei mir halt Null, also lasst euch nicht zu sehr von meiner Meinung hier beeinflussen, wenn ihr glaubt die Trinkflasche von Spark sei genau das Gadget, das ihr sucht, dann werdet glücklich damit. Ich rede ja nicht von Abzocke oder Betrug, sondern nur, dass es für mich nicht funktioniert. Sorry.
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Der Beitrag Hidrate Spark: Smarte Wasserflasche – wenn “smart” einfach nur dumm ist erschien zuerst auf techkrams.de.