Am 15. April 2000 feierte American Psycho seine Premiere in den USA. Obwohl der Film an den Kinokassen mit nur 15 Millionen Dollar in den USA und insgesamt 35 Millionen Dollar weltweit eher bescheidene Einnahmen erzielte, entwickelte er sich schnell zu einem Kultklassiker. Heute, 25 Jahre später, gilt er als eine der prägnantesten Satiren auf die amerikanische Konsumkultur der 1980er Jahre. Doch der Weg dorthin war alles andere als geradlinig.
Handlung – darum geht´s
Der Film spielt Ende der 1980er Jahre. Der 27-jährige Wall-Street-Banker Patrick Bateman bewegt sich in einem abgeschotteten Kreis der sprichwörtlich „Schönen und Reichen“ – ein elitärer Zirkel, in dem nur Gleichgesinnte Zugang erhalten und sich gegenseitig in einem Gefühl der Überlegenheit bestätigen. Bateman folgt jeden Morgen einem minutiös durchgeplanten Ritual, um sein äußeres Erscheinungsbild – attraktiv, fit, makellos – aufrechtzuerhalten.
Wie die anderen in seinem Umfeld ist er eitel, narzisstisch, egomanisch und ständig bestrebt, sich selbst darzustellen und andere zu übertrumpfen. Doch im Gegensatz zu ihnen erkennt Bateman, dass all diese Fassaden nur Masken sind – eine künstliche Hülle, die das verbergen soll, was wirklich in ihm steckt: etwas zutiefst Inhumanes.
Sein Inneres besteht nur aus Gier und Verachtung – Gier nach dem, was andere besitzen, und Verachtung gegenüber jenen, die nicht seinen Erwartungen entsprechen. Diese Abscheu richtet sich aber nicht nur gegen andere, sondern auch gegen sich selbst, sobald er nicht der Erste oder Beste ist. Schließlich entlädt sich dieser selbstzerstörerische Ekel in tödlicher Gewalt – Bateman beginnt, Menschen zu ermorden. Doch in seinen Augen sind es keine Menschen mehr, sondern bloße Projektionsflächen jener Eigenschaften, die er aus der Welt tilgen will.
Die turbulente Entstehungsgeschichte
Die Regisseurin Mary Harron hatte von Anfang an eine klare Vision für die Verfilmung des Romans von Bret Easton Ellis. Sie sah Christian Bale als die perfekte Besetzung für die Rolle des Patrick Bateman. Trotz seiner damaligen relativen Unbekanntheit war sie überzeugt von seiner Fähigkeit, die komplexe Psyche des Charakters darzustellen. Bale selbst war so engagiert, dass er für das Vorsprechen extra nach New York flog und die Audition in Harrons Wohnzimmer absolvierte. Obwohl er Schwierigkeiten mit dem amerikanischen Akzent hatte, beeindruckte er die Regisseurin mit seinem tiefen Verständnis für die Figur.
Die Produzenten hingegen hatten andere Vorstellungen. Sie wollten eine größere Starpower und schlugen Leonardo DiCaprio vor, der gerade durch Titanic zum Superstar geworden war. Sie boten ihm 20 Millionen Dollar für die Rolle, obwohl das Gesamtbudget des Films nur 6 Millionen Dollar betrug. Harron lehnte ab. Sie glaubte nicht, dass DiCaprio für die Rolle geeignet sei, und befürchtete, dass seine Beteiligung die kreative Kontrolle über den Film gefährden würde. Trotzdem wurde sie vorübergehend durch Oliver Stone ersetzt, da DiCaprio einen renommierten Regisseur bevorzugte. Letztlich verließ DiCaprio das Projekt, und Harron kehrte zurück, um den Film mit Bale in der Hauptrolle zu realisieren.
Christian Bales kontroverse Performance
Während der Dreharbeiten stieß Bales Darstellung von Bateman auf gemischte Reaktionen. Einige seiner Co-Stars, darunter Josh Lucas, hielten seine Performance zunächst für übertrieben und unpassend. Erst später erkannten sie, dass Bale bewusst eine künstliche und distanzierte Darstellung gewählt hatte, um die Leere und Oberflächlichkeit des Charakters zu unterstreichen. Diese Entscheidung trug maßgeblich dazu bei, dass American Psycho zu einem einzigartigen und einprägsamen Film wurde.
Die Bedeutung des Films heute
American Psycho ist mehr als nur ein Thriller über einen Serienmörder. Er ist eine scharfsinnige Satire auf die exzessive Konsumkultur und die toxische Männlichkeit der 1980er Jahre. Die Darstellung von Patrick Bateman als oberflächlicher Yuppie, der hinter seiner makellosen Fassade ein psychopathischer Mörder ist, spiegelt die dunklen Seiten der damaligen Gesellschaft wider. Der Film bleibt auch heute relevant, da er Themen anspricht, die in der modernen Gesellschaft weiterhin präsent sind.
Ausblick: Neue Adaptionen in Planung
Angesichts des anhaltenden Interesses an American Psycho sind neue Adaptionen in Planung. Lionsgate entwickelt derzeit eine Fernsehserie basierend auf dem Film. Zudem ist ein Remake unter der Regie von Luca Guadagnino in Arbeit, mit Austin Butler in der Rolle des Patrick Bateman. Diese neuen Projekte versprechen, die Geschichte aus neuen Perspektiven zu erzählen und sie an die heutige Zeit anzupassen.
American Psycho [Blu-ray]
- Die skandalumwitterte Verfilmung des Bestsellers von Bret Easton Ellis
- Stark besetzt mit den Oscar-Preisträgern Christian Bale, Reese Witherspoon, Jared Leto sowie den Oscar-Nominees Chloë Sevigny und Willem Dafoe
- Ungekürzte Fassung im Originalkinoformat
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