48h ohne Social Media Kanäle

Vor nicht ganz 48h habe ich mich entschlossen für einen Selbstversuch alle Social-Media Apps vom Smartphone, Tablet und Rechner zu löschen, um zu sehen, wie ich ohne klarkomme.

Nach 48 muss ich sagen es ist nicht unmöglich. Für mich hat sich vor allem Twitter in den letzten Jahren zur Informationsquelle Nummer 1 entwickelt, wenn es um „News“ geht. Das klassische Radio ist bei mir zwar fast immer an, aber hier werden die Informationen (wenn überhaupt) doch mit einem recht großen zeitichen Versatz gemeldet. Allerdings erspart man sich gleichzeitig auch diverse „Ergüsse“ von irgendwelchen Menschen die eine andere Ideologie vertreten als man selbst.

Gestern kam es u.a. zu einem Zwischenfall in Frankfurt, der im Netz sicherlich wieder die verschiedenen Parteien gegeneinander aufgehetzt hat und viele aus meiner Filterblase wieder gegeneinander aufgehetzt hat. Ich habe davon nichts mitbekommen, ich habe in verschiedenen Nachrichtenquellen davon gelesen (darunter auch Bild-online) und habe mir so einen Überblick verschafft, wer da wen aufhetzt oder die Stimmung gegen irgendwelche Gruppen aufheizt. Gerne hätte ich bei dem einen oder anderen Kommentar oder Nachricht gerne eine Tweet rausgerotzt um die jeweilige Quelle zurechtzuweisen, aber warum? Es würde sie eh nicht interessieren. Bei denen geht es nur um die Klicks und die Besucher. Ich bin wohl eindeutig aus dem Alter raus, bei dem man über jedes Stöckchen springt, das man hingehalten bekommt – die Gelenke machen es halt nicht mehr mit. Das ist die eine Seite, Ärger wird einem vom Hals gehalten, die Gedanken fangen selbst an zu arbeiten. Es geht darum, was passiert ist und nicht welche Person (aus welchem Land auch immer) etwas getan hat. Kein Fingerpointing auf irgendeine Gruppe, lediglich die schreckliche Tat.

Ohne SoMe-Kanäle wird man unweigerlich zum Nachdenken angeregt und muss nicht den geistigen Dünnpfiff und den Hass ertragen der passiert. So eine Tat wie gestern in Frankfurt regt zum Nachdenken an, nicht wer oder warum es war, sondern über das Opfer und seine Angehörigen. Über das Bettchen, das jetzt leer bleibt, die Klassenkameraden usw. usw. das sollte meiner Meinung nach im Vordergrund stehen und nicht welcher Gruppe der Täter angehört oder welcher Religion er angehört. Das sind alles Punkte die 0,0 mit der Tat zu tun haben, aber in unserer Zeit wohl eine wichtige Rolle spielen um Klicks oder in der Politik Wähler zu bekommen.

Genau hierfür wird Social Media heute genutzt, Hass & Ängste schüren. Sich gegenseitig aufstacheln … bis einer weint. Früher waren es Propaganda Plakate die vom „bösen Juden“ sprachen, heute sind es Tweets aus 280 Zeichen die den Hass schüren und das in Echtzeit. Das alles hat in den letzten Jahren stark zugenommen, zusätzlich zeigt man immer mehr seinen „Stolz“ den man besitzt – erschreckend kommt hier dazu, dass es in vielen Fällen gar nicht mehr unter dem Mantel eines Nicknames gemacht wird, sondern und der echten Namen.

Das macht mir Angst ….

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